Diese Begegnung haut Manja (Paula Hüttisch) wortwörtlich um: Im Wald wird die 17-jährige Schülerin von einer kampflustigen Gleichaltrigen über den Haufen gerannt, die ihr beim Aufprall nicht nur die Brille vom Kopf reißt, sondern ihr auch unvermittelt einen Kuss auf den Mund drückt. Manja, die leicht entrückte, junge Russland-Deutsche aus der Hochhaussiedlung, ist fasziniert von so viel frecher Bodenständigkeit und sammelt fortan alle Informationen, die sie von der neuen Mitschülerin erhaschen kann.
Keine Lügen, keine Spuren, keine Angst – das ist das Credo der Rebellin namens Louk (Lara Feith), die Manja zunächst einmal „an der langen Leine hält“. Dabei hinterlassen ihre wagemutigen politischen Aktionen sehr wohl Spuren. Manja erkennt, dass sich hinter Louks Idealismus tiefe Wunden verbergen, die der Verlust ihrer Mutter verursacht hat. In Louks Abschied von der Vergangenheit verbirgt sich für Manja selbst die Gelegenheit, das Loslassen zu erlernen.
Anatol Schuster hat aus der Annäherung zweier Außenseiterinnen ein filmisches Gedicht auf die Freiheit der Liebe und die Reinheit des Herzens geschaffen. Der poetisch-musikalischen Spurensuche von Manja liegt ein filigranes Geflecht aus Andeutungen, Interpretationen, aber auch Enttäuschungen zugrunde. Das geglückte Langfilmdebüt nimmt sich selbstbewusst die Zeit, den Figuren und ihren Verletzungen langsam näherzukommen und sie in der gegenseitigen Begegnung, in der Reibung und Zuneigung zueinander, reifen zu lassen. Eine bezaubernde Geschichte über das Erwachsenwerden, getragen von zwei wunderbaren Hauptdarstellerinnen!
„Am Anfang ist der Wind. Der Zuschauer hört ihn, spürt ihn, noch vor dem ersten Bild. Eine junge Frau sitzt auf einer Steinmauer in der Natur, ihr Kleid flattert, die Haare wehen. Von Beginn an liegt eine Leichtigkeit über diesem Film, eine Leichtigkeit, die Seelenschwere ertragen muss, da verrät man nicht zu viel. Im Zentrum der Geschichte erfühlen zwei Siebzehnjährige das bipolare Leben, die eine rein, die andere rebellisch, die eine verträumt, die andere laut. Teenager, die sich gegenseitig anziehen, mitreißen, Halt suchen, sich treiben lassen. Nur wohin? […]
Sich in 'Luft' auflösen, das kann man als Zuschauer gut. Sich dem Rausch der sanften Bilder hingeben, die mitunter surreal wirken. Traumlandschaften mit Seifenblasenregen sind das, sonnengeflutete Nahaufnahmen, und immer wieder Sätze, die sitzen: 'Das ist so ein Männerding. Dass man immer etwas hinterlassen muss.' Der Film ist ein beherztes Anpusten in die Fratze des Mainstream.“ (Bernhard Blöchl, auf: sueddeutsche.de)
Diese Begegnung haut Manja (Paula Hüttisch) wortwörtlich um: Im Wald wird die 17-jährige Schülerin von einer kampflustigen Gleichaltrigen über den Haufen gerannt, die ihr beim Aufprall nicht nur die Brille vom Kopf reißt, sondern ihr auch unvermittelt einen Kuss auf den Mund drückt. Manja, die leicht entrückte, junge Russland-Deutsche aus der Hochhaussiedlung, ist fasziniert von so viel frecher Bodenständigkeit und sammelt fortan alle Informationen, die sie von der neuen Mitschülerin erhaschen kann.
Keine Lügen, keine Spuren, keine Angst – das ist das Credo der Rebellin namens Louk (Lara Feith), die Manja zunächst einmal „an der langen Leine hält“. Dabei hinterlassen ihre wagemutigen politischen Aktionen sehr wohl Spuren. Manja erkennt, dass sich hinter Louks Idealismus tiefe Wunden verbergen, die der Verlust ihrer Mutter verursacht hat. In Louks Abschied von der Vergangenheit verbirgt sich für Manja selbst die Gelegenheit, das Loslassen zu erlernen.
Anatol Schuster hat aus der Annäherung zweier Außenseiterinnen ein filmisches Gedicht auf die Freiheit der Liebe und die Reinheit des Herzens geschaffen. Der poetisch-musikalischen Spurensuche von Manja liegt ein filigranes Geflecht aus Andeutungen, Interpretationen, aber auch Enttäuschungen zugrunde. Das geglückte Langfilmdebüt nimmt sich selbstbewusst die Zeit, den Figuren und ihren Verletzungen langsam näherzukommen und sie in der gegenseitigen Begegnung, in der Reibung und Zuneigung zueinander, reifen zu lassen. Eine bezaubernde Geschichte über das Erwachsenwerden, getragen von zwei wunderbaren Hauptdarstellerinnen!
„Am Anfang ist der Wind. Der Zuschauer hört ihn, spürt ihn, noch vor dem ersten Bild. Eine junge Frau sitzt auf einer Steinmauer in der Natur, ihr Kleid flattert, die Haare wehen. Von Beginn an liegt eine Leichtigkeit über diesem Film, eine Leichtigkeit, die Seelenschwere ertragen muss, da verrät man nicht zu viel. Im Zentrum der Geschichte erfühlen zwei Siebzehnjährige das bipolare Leben, die eine rein, die andere rebellisch, die eine verträumt, die andere laut. Teenager, die sich gegenseitig anziehen, mitreißen, Halt suchen, sich treiben lassen. Nur wohin? […]
Sich in 'Luft' auflösen, das kann man als Zuschauer gut. Sich dem Rausch der sanften Bilder hingeben, die mitunter surreal wirken. Traumlandschaften mit Seifenblasenregen sind das, sonnengeflutete Nahaufnahmen, und immer wieder Sätze, die sitzen: 'Das ist so ein Männerding. Dass man immer etwas hinterlassen muss.' Der Film ist ein beherztes Anpusten in die Fratze des Mainstream.“ (Bernhard Blöchl, auf: sueddeutsche.de)